Der erste Schultag ist für alle Kinder ein ganz besonderes Erlebnis. Damit die zukünftigen Schulkinder ihre großen Paten und das Schulgebäude schon vor der Einschulung kennenlernen können, findet seit vielen Jahren im Mai/ Juni das Projekt „Lesekumpel“ statt.
Die „Großen“ lesen dabei den zukünftigen Schulneulingen, die im darauffolgenden Schuljahr in die Schule kommen, in der Schule ein Buch vor.
Die Kinder des 3. Schuljahrgangs wählen im Vorfeld ihre kleinen Patenkinder – oft gibt es schon Bekanntschaften, die dann im Projekt weitergeführt werden. Die Lehrer*innen stellt für die Klasse eine Kiste mit passenden Bilderbüchern zusammen, die sich zum Vorlesen eignen. Dann wird fleißig das betonte Vorlesen geübt.
Die Schulkinder lesen ca. 20 – 25 Minuten vor (mit Bildern betrachten, Erzählen zum Buch, …), danach können die Kinder gemeinsam zu dem Buch malen oder sich etwas erzählen oder spielen. Jede Gruppe sollte Papier und Stifte an ihrem Vorleseort haben.
Die Anzahl der Termine wird mit den Kindergärten abgestimmt und kann je nach Gruppenstärke variieren.
Nutzen für die Kindergartenkinder
- Sie bekommen etwas vorgelesen, das einem „Kindergeschmack“ entspricht.
- Sie genießen die Atmosphäre des Vorlesens.
- Die Kinder eifern den Älteren nach und haben eine Motivation, selbst schnell lesen zu lernen.
- Ältere Kinder nehmen sich Zeit für sie.
- Sie lernen neue Bücher kennen.
- mehr Selbstsicherheit bei der Einschulung,
- Etablierung der Patenschaften
Nutzen für die Schulkinder
- Neue Lesemotivation
- Sie müssen die Texte, die sie vorlesen, vorbereiten, indem sie zum einen den Text / das Buch auswählen (Literaturkenntnis), zum anderen den Text „üben“ (Lesekompetenz)
- Methodenkompetenzgewinn durch Arten des Vorlesens (verteilte Rollen, Lesen mit Gesten, „interaktives“ Vorlesen, …) und Arten, mit den Kindern umzugehen und auf sie zuzugehen
- Aspekt des jahrgangsübergreifenden Lernens: Vorbildfunktion
- Ansporn für „schwache“ Vorleser*innen, zu üben, um sich an dem Vorlesen beteiligen zu können
- Sprachkompetenzerweiterung durch Eingehen auf das Sprachniveau der jüngeren Kinder
Nutzen für die Lehrkräfte und Erzieher*innen
- erster Kontakt zu den Schulneulingen/ Wiedersehen ehemaliger Kindergartenkinder
- Besseres Kennenlernen der jeweiligen Einrichtung, Durchlässigkeit der Systeme
- Kontakt zwischen Erzieher*innen und Lehrpersonen
- Auffälligkeiten bei Vorschulkindern können beobachtet werden und man kann frühzeitig auf sie reagieren